Update 27. September: Obwohl Mattel die Presseanfragen bestätigte, ob die Umbenennung von Scrabble in Buchstaben YOLO ernst gemeint sei, bezeichnete das Unternehmen die Aktion nun doch als "nicht ganz ernst gemeinte und überspitzte Kampagne". Mattel hoffe nun, dass "Fans und Liebhaber dem Spieleklassiker diesen kleinen Scherz (oder auch Schock) nicht übel nehmen". ze.tt sagt: Lol?

Scrabble, das war lange Zeit fester Bestandteil vieler Wohnzimmerschränke. Ein Spieleklassiker, ähnlich wie Monopoly oder Mensch ärgere dich nicht. Selbst das Zeit Magazin druckt noch wöchentlich Scrabble-Aufgaben. Die Regeln sind schnell erklärt. Bis zu vier Spieler*innen treten gegeneinander an und ziehen zufällig Buchstaben aus einem Stoffsäckchen. Diese legen sie so auf ein Spielfeld, dass sie Wörter ergeben. Durch das geschickte Nutzen von Bonusfeldern lassen sich Punkte sammeln. Wer besonders seltene Buchstaben verwendet, erhält ebenfalls Bonuspunkte. Das Spiel funktioniert ähnlich wie ein Kreuzworträtsel.

Doch wie manch anderer Bestandteil von Wohnzimmerschränken, etwa Videorekorder oder Kassettendecks, hat Scrabble seine besten Zeiten hinter sich. Wer will schon Stunden mit Opa Gerd darüber zu streiten, ob equipe als Wort erlaubt ist oder nicht (ist es).

Yolo? Lel.

Und dann passierte etwas, was immer schiefgeht. Der Hersteller Mattel änderte nichts am Spiel, wollte ihm aber einen hippen Anstrich geben. Zum 70. Jubiläum des Spiels wird Scrabble künftig "Buchstaben-YOLO" heißen. Yolo steht für You Only Live Once und war Jugendwort des Jahres. Allerdings nicht 2018, sondern 2012.

In der Ankündigung der Umbenennung heißt es: "Crossed die vorhandenen Wörter der anderen, packt neue Buchstaben aufs Board und zeigt, wer rasiert!" Im dazugehörigen Werbevideo erschreckt Rapper MC Fitty eine gemütlich dösende Familie auf dem Sofa, die fortan mit Wörtern wie Swag und nice um sich wirft.

Die Wahrscheinlichkeit, damit neue Spieler*innen zu gewinnen, sind so groß wie die Chancen, mit vier K und drei L ein vernünftiges Wort zu legen: gleich null.

Auf Twitter gibt's wenig Liebe:

(mb)